Videokameras für die Sonnenfotografie.
Grundsätzlich ist es heutzutage auch möglich digitale Fotokameras (DSLR) zur Sonnenfotografie zu verwenden, die ein Videostreaming anbieten. Spezialisierte astronomische Videokameras sind aber immer die bessere Wahl. Für dieSonnenfotografie sollten monochrome Versionen verwendet werden, es gibt hier keine Farbinformationen (scharfbandige Filter!), im Gegensatz zu einem Einsatz in der Fotografie von Planeten.
Hier sind meine Kameras aufgeführt, die gegenwärtig eingesetzt werden. Alle Kameras können mit einer Erfassungssoftware betrieben werden, die herstellerabhängige Software braucht nicht benutzt zu werden. AstroDMx-Capture ist eine ausgefeilte Softwareplattform die praktisch alle gängigen Astrokamera steuern kann.
DMK21AU618 (CCD)
Chipgröße 4,46 x 3,8 mm, 60 fps (659x494 Pixel) Pixelgröße 5,6x5,6
Bildrate bis 60/s
Kürzeste Belichtungszeit 1/10000
Hersteller: TheImagingSource
Skyris 445M (CCD)
Chipgröße 6,26 x 5,01 mm 1280x960, Pixelgröße 3,75 x 3,75
Bildrate max. 30/s bei USB 3.0 Anschluß
Kürzeste Belichtungszeit 1/10000
Hersteller Celestron/TheImagingSource
ZWO ASI178MM
Bemerkungen zum Einsatz in der Sonnenfotografie:
Die Skyris 445 hat die große Stärke bei hochaufgelösten Übersichtsaufnahmen in H-Alpha. Die 12-Bit Bildtiefe liefert einen relativ größeren Kontrastumfang der Bilder.
Die DMK21 ist die Spezialistin für Aufnahmen bei langer Brennweite, mit dem Vorteil der hohen Bildrate bei sehr kurzen Belichtungszeiten.
Am Beobachtungsort herrscht die optimale Situation einer Balkonterasse mit freiem Blick von Südosten bis Südwesten. Der Refraktor kann von einem Innenraum mit PC-Arbeitsplatz gesteuert werden (Montierung und Fernrohrfokussierung). Die Kameras werden über ein langes USB-Kabel angeschlossen.
Die Neuanschaffung der Kamera von ZWO wird ausschliesslich für Fotografien mit dem Lunt LS60 genutzt. Hier gelingen Bilder der ganzen Sonnenscheibe zusätzlich zu wählbaren Detailformaten, die die Kamera anbietet. (Bei der Fotografie mit dem SolarSpectrum treten schwer beherrschbare Interferenzen in dem relaiv grossen CMOS-Chip auf.)
Newtonringe treten bei der H-alpha - Fotografie mit dem SolarSpectrum-Filter bei Detailaufnahmen mit den beiden anderen Kameras praktisch nicht mehr auf. Die grosse Filteröffnung von 25 mm spielt wohl dabei eine Rolle. Eine Korrektur von Vignettierung und schwachen Interferenzen lässt sich gut mit der Anwendung von Flatfield Aufnahmen beheben.